Blauer Anker
Träger und Initiator des Programms „Blauer Anker“ ist die Internationale Wassersportgemeinschaft Bodensee (IWGB), die 31 Trägerverbände aus den wichtigsten Sparten des Wassersports und des nautischen Gewerbes am Bodensee umfasst.
Zielsetzung des Programms „Blauer Anker“
Mit dem Programm Blauer Anker kommt die IWGB dem Anliegen der Betreiber von Anlagen des Wassersports am Bodensee entgegen, die ein umfassendes, anspruchsvolles und realistisches Programm für die umweltgerechte Gestaltung und Führung von Hafen- und Steganlagen suchen.
Mit dem Blauen Anker wird ein auf die Verhältnisse des Bodensees angepasstes Programm zum Aufbau eines Umweltmanagement-Systems geschaffen. Auf seiner Grundlage sollen die Betreiber unterstützt werden, für ihre Anlage die aus der Sicht des Umweltschutzes relevanten Aspekte zu erarbeiten und dem Stand der Technik und der Erkenntnisse entsprechende Maßnahmen zu realisieren. Das Programm Blauer Anker soll im Weiteren die Ansätze dafür bieten, bestehende Lösungen im Laufe der Zeit weiter zu entwickeln und neue Erkenntnisse des Natur- und Umweltschutzes zu integrieren.
Der Beitrag des „Blauen Ankers“ zum Gewässerschutz
Das im Programm des „Blauer Anker“ entwickelte Umweltmanagement-System für Anlagen des Wassersports unterstützt den Gewässerschutz in diesem Bereich insbesondere durch:
- Überwachung der Erfüllung von relevanten Umweltschutzaspekten in diesen Anlagen (Audit-Verfahren)
- Umsetzung bei der Wahrnehmung und Minimierung von mit der Sportschifffahrt verbundenen Umweltproblemen (v.a. Erarbeitung von Merkblättern)
- Weiterentwicklung von Lösungsansätzen durch Einbindung von neuen Erkenntnissen in Natur- und Umweltschutz
2023 wurden Anlagen und Häfen, die in der Karte mit dem Symbol des Blauen Ankers gekennzeichnet sind, zertifiziert.
Der Wassersport bringt einige Umweltbelastungen mit sich. Die Hauptbelastungen in diesem Zusammenhang sind Schadstoffeinträge, Belastungen der Ufer- und Flachwasserzonen und Neozoenverbreitung. Die Maßnahmen des Gewässerschutzes und somit die Auszeichnungen des „Blauen Ankers“, helfen diese Umweltbelastungen zu minimieren.
Frequently Asked Questions
Der Blaue Anker ist ein Zertifikat, welches nach erfolgreich bestandener Überprüfung (Audit) an umweltbewusst geführte Hafen-, Steg- und Clubanlagen sowie Bojenfelder verliehen wird. Er signalisiert, dass in diesen Häfen das Umweltbewusstsein der Hafenlieger, Clubmitglieder und Gäste geschult und der Wassersport umweltfreundlich betrieben wird.
Die Blaue Flagge gibt es ja bereits seit bald 30 Jahren mit den gleichen Zielen, wie sie der Blaue Anker verfolgt. Die Blaue Flagge war für die Hafen- und Clubanlagen am Schweizer- und österreichischen Bodenseeufer aus schwer nachvollziehbaren Gründen nicht zu beantragen. Drei Jahre haben sich die IWGB, der IBMV und der BSVb vergeblich bemüht, die „Blaue Flagge“ auch für die Schweiz und Österreich zu erhalten.
Jede Geduld ist einmal zu Ende. Am 1. November 2003 bem letzten „Runden Tisch“ mit Funktionären der FEE kam ein klares NEIN für die Bodenseeanliegerstaaten Schweiz und Österreich.
Das war die Geburtsstunde des „Blauen Ankers“. Es wurde ein eigener, speziell auf die Gegebenheiten des Bodensees zugeschnittener, Kriterienkatalog erarbeitet und 2004 konnten die ersten Hafenanlagen in Österreich und der Schweiz mit dem neuen Umweltzertifikat „Blauer Anker“ ausgezeichnet werden.
Ursprünglich allein für Schweiz und Österreich konzipiert, haben sich zwischenzeitlich auch viele Betreiber deutscher Hafen-, Club- und Steganlagen sowie Bojenfelder erfolgreich um dieses Zertifikat beworben und den Blauen Anker erhalten.
Jeder Hafen am Bodensee inkl. Steganlagen und Bojenfelder oder der darin beheimatete Club können sich für den Blauen Anker bewerben.
Ein Bewerber muss die Kriterien gemäß den Vorgaben des Programms Blauer Anker erfüllen.
Diese Kriterien teilen sich in drei Bereiche auf:
1. Aktive Umweltarbeit mit Umweltinformation und Kommunikation
2. Sicherheitsaspekte im Hafen
3. Dienstleistungen für Hafenlieger und Gäste
Die Gewichtung der einzelnen Bereiche orientiert sich an der oben stehenden Reihenfolge.
Der Blaue Anker wird erstmalig nach einem umfangreichen Audit nach den Blauen Anker-Kriterien für ein Jahr verliehen. Danach wird der Anlagebetreiber für zwei Folgejahre zur Einreichung eines „Aufrechterhaltungsantrages“ aufgefordert. In diesem Antrag werden Umweltaktivitäten, Bestand und Änderungen der jeweiligen Anlage dokumentiert.
Die Anlagen werden nach Absprache besucht.
Selbstverständlich betreut Sie das Team Blaue Anker jederzeit im Rahmen seiner Möglichkeiten.